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Gesundheitsratgeber: Tinnitus
Der Begriff Tinnitus leitet sich aus dem Lateinischen „tinnire = klingeln" ab. Er beschreibt eine Hörwahrnehmung, die nicht durch eine äußere Geräuschquelle erzeugt wird. Das bedeutet, dass nur sie selbst diese Ohrgeräusche wahrnehmen können. Dies kann dazu führen, dass Ihre Umwelt Ihre Beschwerden nicht ernst nimmt und Sie sich nicht verstanden fühlen.
Tinnitus wird in drei Stadien eingeteilt, die sich nach der Dauer der Präsenz richten:
1. Akuter Tinnitus:
Der Tinnitus besteht nicht länger als drei Monate.
2. Subakuter Tinnitus:
Der Tinnitus besteht drei Monate bis zu einem Jahr.
3. Chronischer Tinnitus:
Der Tinnitus besteht länger als ein Jahr.
Wenn Sie unter Tinnitus leiden, insbesondere unter chronischem Tinnitus, ist dies oftmals wie bei anderen chronischen Erkrankungen mit psychischen Beschwerden, mit Schlafstörungen, Depressionen, Ängsten sowie Gefühlen der Hilf- und Hoffnungslosigkeit verbunden.
Wie entsteht Tinnitus?
Es wird derzeit angenommen, dass verschiedene Bedingungen für eine Tinnitusentstehung mit von Bedeutung sind. Insbesondere Stress gilt als einer der Hauptauslösefaktoren für die Entstehung von Tinnitus. Anfänglich scheint eine Stoffwechselstörung im Hörorgan verantwortlich für die Entstehung von akutem Tinnitus zu sein. Aufgrund dessen verordnet Ihr Arzt nach einer gründlichen Untersuchung in der Akutphase in der Regel eine stoffwechselanregende Behandlung, z. B. durchblutungsfördernde Infusionen, Medikamente und die Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO).
Je länger Sie die Ohrgeräusche haben, desto weniger können diese durch die Akuttherapie erfolgreich behandelt werden.
Wenn der Tinnitus über ein Jahr lang kontinuierlich vorhanden ist, ist – unterstützt durch aktuelle medizinische Forschungen – anzunehmen, dass ein Teil Ihres Gehirns dieses Geräusch selbstständig erzeugt. Somit macht eine Therapie, die den Stoffwechsel anregt, keinen Sinn, außer Sie erleiden eine akute Verschlechterung Ihrer Ohrgeräusche. Nun ist es notwendig, dass Sie lernen, mit Ihrem Tinnitus anders, eventuell besser umzugehen, denn die Chance auf eine Heilung ist in diesem Falle unrealistisch. Ziel ist es, zu erreichen, dass der Tinnitus an Bedeutung und Wahrnehmbarkeit verliert und sich die Lebensqualität wieder spürbar verbessert.
Ich leide unter Tinnitus, was kann ich selbst sofort tun?
Nach sofortiger Einleitung der Akutbehandlung – in der Regel durch einen HNO-Facharzt – können Sie, soweit es Ihnen möglich ist, als Betroffene/r selbst positiv auf Ihren Tinnitus einwirken und Ihre Hörwahrnehmung verbessern:
1. Meiden Sie die Stille, z.B. durch Zimmerbrunnen, Hintergrundmusik oder andere Ihnen wohltuende Geräusche, auch und vor allem während der Abendstunden, beim Einschlafen und auch beim Erwachen. Die Stille zu meiden ist einer der wichtigsten Bewältigungsgrundsätze für Tinnitus-Betroffene.
2. Lenken Sie sich mit für Sie persönlich angenehmen Aktivitäten ab.
3. Suchen Sie sich für Sie angenehme Hörerfahrungen, wie z. B. Vogelstimmen, Meeresoder Waldgeräusche, Musikstücke
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