Gesundheitsratgeber: X-Beine – bei Kindern kein Beinbruch

 

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Gesundheitsratgeber: X-Beine – bei Kindern kein Beinbruch

Der Fachbegriff für das X-Bein ist Genu valgum. Übrigens heißt Genu Knie, auf Lateinisch. Bei Menschen mit X-Beinen stehen die Knöchel auseinander, wenn sie gerade stehen und die Knie zusammenbringen. Doch auch normalerweise stehen Schienbein und Oberschenkelknochen nicht in einer geraden Linie hintereinander. Die meisten Kinder im Vorschulalter haben mehr oder weniger starke X-Beine. Doch X-Beine können auch ein Hinweis auf eine andere Erkrankung sein. Bleiben X-Beine lange bestehen, kommt es zu einer Fehlbelastung der Außenseite des Kniegelenks und schließlich zur Arthrose.

Der falsche Winkel

Normalerweise stehen Schienbein und Oberschenkelknochen nicht in einer geraden Linie. Trotzdem sollten Menschen mit normalen Beinen dazu fähig sein, Knie und Knöchel gleichzeitig berühren zu lassen. Schließlich liegen die Hüftgelenke weiter von der Mittellinie entfernt, als die Knöchel. Im Lehrbuch findet sich ein Winkel von 174¡ zwischen Schienbein und Oberschenkelknochen auf der Außenseite des Kniegelenks gemessen. Vom X-Bein spricht man, wenn der Winkel kleiner als 168¡ ist. Ist der Winkel größer als 180¡, nennt man das O-Bein. Damit alle Gelenke am Bein ausgeglichen belastet werden können, müssen die Mitte des Hüftgelenks, Kniegelenks und oberen Sprunggelenks auf einer imaginären Linie liegen. Weichen die Gelenke zu weit von dieser Linie ab, kommt es irgendwann zur Arthrose. Bei älteren Patienten sind die X-Beine oftmals Teil eines Teufelskreises. Durch Verschleiß des äußeren Teils des Kniegelenks kommt es zur X-Beinstellung. Dadurch verschlechtert sich wiederum die Arthrose.

Erst O- dann X-Beine bei Kindern

Bei ganz kleinen Kindern, die gerade anfangen zu laufen, stehen die Beine etwas im O-Stand. Die Oberschenkel sind im Hüftgelenk etwas nach außen gedreht und der Gang ist ein bisschen wie eine watschelnde Ente. In den ersten drei Lebensjahren sind O-Beine normal. Steht eines der Beine schon von Geburt an in X-Beinstellung, kann das ein Hinweis auf eine Hüftgelenksluxation, ein ausgerenktes Hüftgelenk sein. Wenn das Kind dann älter wird, verändert sich der Gang. Die Oberschenkel drehen sich im Hüftgelenk etwas nach innen und dadurch drehen sich die Beine auch etwas nach innen. Um nun

zu verhindern, dass es über seine eigenen Füße stolpert, dreht das Kind die Füße mehr nach außen und die Beine haben dann einen leichten X-Stand. Das ist alles normal. Erst wenn das Kind mit sechs oder sieben Jahren sehr starke X- oder O-Beine hat, wenn sich beim Gehen die Knie berühren und wenn bei geschlossenen Oberschenkeln die Knöchel oder die Knie 10 cm oder mehr auseinander stehen, sollte ein Orthopäde das Kind untersuchen. Spätestens bei Jugendlichen und Erwachsenen sollten die Beine gerade sein.

X-Beine können aber auch Zeichen anderer Erkrankungen sein. Bei der Rachitis sind die Knochen so weich, dass sie dem Körpergewicht nachgeben und sich verbiegen. Auch andere Muskel- oder Knochenerkrankungen können zu X-Beinen führen.

Was kann man tun?

Die normalen O- oder X-Beinstellungen im Wachstum bedürfen keiner Korrektur. Bei Beinfehlstellungen, die sich im Rahmen einer anderen Grunderkrankung entwickeln, sollte zunächst die Grundkrankheit behoben werden. Wenn zum Beispiel die Rachitis behandelt wird, kommt es oft spontan zur Korrektur. Je nach Ausmaß der Fehlstellung und besonders im jungen Alter, helfen oft schon orthopädische Schuheinlagen.

Bei besonders starken Abweichungen von der normalen Achse, sollte man zur Prophylaxe einer späteren Arthrose eine Korrekturoperation in Erwägung ziehen. Dabei wird ein Knochenkeil von der Innenseite des Oberschenkels entnommen. Anschließend wird dieser künstliche Bruch verschraubt. Diese Art der Operation nennt man Osteotomie.


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